Tipps für Bohrer und Bits
Erst bohren, dann schrauben
Für jedes Material gibt es den richtigen Bohrer, für jede Schraube den passenden Bit. Wir helfen dir bei der Auswahl und geben dir hilfreiche Tipps. Wenn du ein Loch gebohrt hast, willst du in der Regel auch eine Schraube hineindrehen. Doch wie macht man das am besten und worauf sollte man achten? Finde es heraus.
Welche Schraubenantriebe gibt es?
Es gibt heute auf dem Markt sechs gebräuchliche Antriebsarten für Schrauben. Die bekanntesten Antriebe dürften der Schlitz- sowie der Kreuzschlitz-Antrieb sein. Auch der leicht mit dem Kreuzschliz zu verwechselnde Pozidriv-Antrieb ist häufig anzutreffen und wird von Laien oft synonym mit dem Kreuzschlitz verwendet. Gegenüber den restlichen Antrieben hat vor allem der Schlitzkopf das Problem, dass der Schrauber oder Bit beim Drehen der Schraube leicht abrutscht und dabei den Kopf beschädigt.
Weitere Antriebe sind der Außesechskant- sowie der Innensechskantantrieb. Außerdem gibt es noch den sternförmigen Innensechsrundantrieb. Diese drei Antriebe haben ggü. den zuvor genannten "klassischen" Antrieben den Vorteil, dass die Kraft sehr gut übertragen wird und ein Abrutschen sehr selten vorkommt. Dadurch werden die Schraubenköpfe weniger belastet und können mit weniger Kraftaufwand ins Material eingebracht werden.
Bei einigen Schraubenköpfen könnte man annehmen, dass man dafür aufgrund des ähnlichen Aussehens auch einen anderen Bit nutzen kann, als den eigentlich passenden.
Beispielsweise lassen sich Kreuzschrauben auch mit einem Schlitzschraubendreher oder -bit ins Material schrauben oder wieder herausdrehen. Allerdings kann es durch den nicht optimal sitzenden Bit passieren, dass der Schrauber häufiger abrutscht und dadurch der Schraubenkopf beschädigt wird. Im schlimmsten Fall wird der Schraubenkopf komplett rundgedreht, wodurch der Schrauber oder Bit keinen Halt mehr findet und die Schraube so nicht mehr gedreht werden kann. Dann hilft häufig nur noch das Ausbohren der Schraube oder das Arbeiten mit einer Zange.
Die gleiche Problematik kann auch bei der Verwechslung von Kreuzschlitz- und Pozidriv-Schrauben auftreten. Hier ist bei genauer Betrachtung ein deutlicher Unterschied der Schlitz-Flanken erkennbar, die wiederum genau auf die entsprechenden Kreuzschlitz- oder Pozidrivschrauben passen.
Bohrer-Art | Spitze | Schneide | Material des Bohrers |
---|---|---|---|
Holzbohrer | Scharfe Zentrierung | meistens zwei, außen tiefer | Werkzeugstahl, Carbonstahl o. ä. |
Metallbohrer | Flache Kegelform | Zwei, scharf | HSS |
Steinbohrer | Keilform, extra hart | Zwei, stumpf | Werkzeugstahl, Carbonstahl o. ä. |
Universalbohrer | Keilform, extra hart | Zwei, scharf | Werkzeugstahl, HSS |
Tipp: Setze beim Bohren immer einen Gehörschutz auf, um Hörschäden wie Tinnitus oder Hörsturz zu vermeiden. Vor allem beim Bohren und speziell beim Bohrhammern können extrem laute und hochfrequente Töne entstehen, die möglicherweise schädlich für deine Ohren sind.
Achte beim Hinein- und Herausdrehen von Schrauben in hartes Material darauf, dass du möglichst wenig mit deinem Bit oder Schraubendreher abrutschst, um den Schraubenkopf nicht zu beschädigen oder gar rund zu drehen. Hierfür kommt es auf die richtige Wahl des Bits und die optimale Drehmomentstufe an. Wende nach Möglichkeit stets so wenig Kraft wie möglich, aber so viel Kraft wie nötig auf. Die Drehzahl wählst du am besten erstmal lieber zu niedrig und schaust, wie du damit zurecht kommst. Danach kannst du sie gegebenenfalls erhöhen.
Tipp: Wenn du mehr über verschiedene Schraubenarten erfahren möchtest, schau dir mal unser Schrauben-Lexikon mit vielen wissenswerten Informationen an.