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Motoröl

Vom natürlichen Rohstoff zum Hightech-Schmierstoff

Motoröl ist das Lebenselixier eines jeden Autos mit Verbrennungsmotor. In unserem Ratgeber erfährst du, worauf du bei der Auswahl von Motoröl hinsichtlich Normen, Spezifikationen, Freigaben und Viskositätsklassen achten musst. Außerdem zeigen wir dir, wie du den Ölstand deines Autos prüfst und ggf. Öl nachfüllst. Außerdem beantworten wir dir einige der häufigsten Fragen rund um das Thema Motorenöl.


zu den Motorölen
Kurzfassung: Was ist Motoröl und wozu braucht man es?

Motorenöl ist eine Flüssigkeit, die aus Erdöl und/oder Erdgas hergestellt wird und in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor Einsatz findet. Motoröl hat dabei drei Hauptaufgaben zu erfüllen:


1. Schmierung aller beweglichen Teile, bspw. Motorkolben, Turbolader etc.

2. Kühlung des Motors und der Anbauteile zum Schutz vor Überhitzung.

3. Reinigung des Ölkreislaufsystems von Metallabrieb und Schmutzpartikeln.


Arten von Motorenöl

Es gibt grundsätzlich drei Arten von Ölen, die sich darin unterscheiden, wie stark das mineralische Basis-/Grundöl (= das Erdöl, das aus dem Boden geholt wird) verändert wurde: mineralisches Öl, synthetisches Öl sowie teilsynthetisches Öl – die Mischung aus beiden Öltypen.


Mineralisches Öl ist am einfachsten herzustellen und dadurch kostengünstig. Es ist aus chemischer Sicht noch sehr nahe am Rohstoff des Mineralöls dran, denn es wird lediglich gefiltert, gereinigt und nur mit wenigen Zusatzstoffen (sog. Additiven) versetzt. Mineralisches Öl ist wegen seiner Eigenschaften vor allem für ältere Fahrzeuge geeignet.

Motorenöl
Motorenöl

Vollsynthetisches Öl wird auf molekularer Ebene komplett in seine Bestandteile aufgespalten. Anschließend wird es in der genau zu den Anforderungen passenden chemischen Struktur wieder zusammengesetzt und mit einer großen Zahl spezieller Additive angereichert, um die Eigenschaften weiter zu optimieren. Das Syntheseverfahren ist sehr aufwändig, was das Öl spürbar teurer macht als mineralisches Öl. Synthetisches Öl eignet sich optimal für moderne Kfz-Motoren, für ältere Fahrzeuge sollte es nicht genutzt werden.

Teilsynthetisches oder HC-Synthese-Motoröl ist eine Mischung aus mineralischem und synthetischem Öl. Seine molekulare Struktur wird im sog. Hydrocracking-Verfahren (HC-Verfahren) raffiniert und teilweise chemisch zerlegt und wieder zusammengefügt. Das Additiv-Paket ist umfangreicher als bei mineralischen Ölen, aber deutlich kleiner als bei Vollsynthetik-Ölen. Die Mischform macht das Öl deutlich stabiler und leistungsfähiger als rein mineralisches Öl, die Kennwerte von vollsynthetischem Öl erreicht es allerdings nicht. Motoröl auf HC-Synthesebasis stellt einen guten Kompromiss aus Preis und Leistung dar.

Motorenöl

Normung von Motorölen

Motorenöl

Die Normung von Motorenöl für Pkw und Lkw übernimmt für den europäischen Raum der Association des Constructeurs Européens d'Automobiles (ACEA), der Europäische Automobilherstellerverband. Standardisiert wird die Qualität von Ölen anhand der unterschiedlichen Motorenarten und eventuell eingesetzter Abgasnachbehandlung in fünf Stufen von 1 bis 5.


ACEA-Kennung Motorenart Fahrzeugtyp
A Ottomotoren (Benzinmotoren) Pkw
B Dieselmotoren Pkw, Vans, Transporter
C Dieselmotoren mit Partikelfilter Pkw
E Dieselmotoren Lkw
Beispiel: ACEA A3/B3 = Kombi-Öl mittlerer Qualität für den Einsatz in Otto- und Dieselmotoren ohne Partikelfilter in Pkw, Vans und Transportern.

Eine alternative Öl-Normung stammt vom American Petroleum Institute (API), diese findet sich auch auf vielen in Europa erhältlichen Ölgebinden wieder. Die Motorenart wird mit einem „S“ für Ottomotoren oder mit einem „C“ für Dieselmotoren angegeben. Dahinter folgt ein weiterer Buchstabe von A bis P bei Ottomotoren oder eine Buchstabenziffernkombination von CA bis CK-4 bzw. FA-4 bei Dieselmotoren.


Aktuelle Standards für Benzinmotoren: API GF-6B/GF-6A sowie SJ/SL/SM/SN/SP. Für Dieselmotoren: API API CH-4/CI-4/CJ-4/CK-4 sowie FA-4.

Viskosität von Motorenöl

Motorenöl

Die Viskosität eines Motoröls beschreibt seine Zähflüssigkeit. Motoröl darf zu keinem Zeit- bzw. Temperaturpunkt zu dickflüssig oder zu dünnflüssig sein. Deshalb ist die Viskosität für ein Öl eine der wichtigsten (Qualitäts-) Eigenschaften. Allgemein wird die Viskosität von Motoröl nach dem Schema der Society of Automotive Engineers (SAE) in weltweit gültigen Klassen angegeben: eine Zahl und ein W, dahinter ein Bindestrich und eine weitere Zahl.


Beispiele: 0W-20, 5W-30, 10W-40, 15W-40

Übrigens:

Mehrbereichsöle, die im Sommer und im Winter gefahren werden können, gibt es erst seit Ende der 1960er Jahre. Vorher musste das Motoröl saisonal ausgetauscht werden, weil sich die Eigenschaften zwischen Sommer- und Winteröl zu stark unterschieden.


Eigenschaften verschiedener Ölsorten

Motorenöle haben je nach SAE-Klassifizierung unterschiedliche Spezifikationen hinsichtlich der Viskosität und der Fließgeschwindigkeit bei niedrigen und bei hohen Temperaturen. Außerdem sind sie für unterschiedlich niedrige bzw. hohe Temperaturen verwendbar.


Öl-Spezifikationen nach SAE (Auswahl, Quelle: SAE):


Viskosität bei ­Niedrigtemperatur Fließfähig bis T Viskosität bei ­Hochtemperatur
SAE 0W -40 °C 16
SAE 5W -35 °C 20
SAE 10W -30 °C 30
SAE 15W -25 °C 40
SAE 20W -20 °C 50
SAE 25W -15 °C 60
Motorenöl
Motorenöl

Je niedriger die Zahl vor dem W, desto bessere Fließfähigkeiten hat das Öl bei niedrigen Temperaturen. Beim Kaltstart und beim Betrieb im Winter muss das Motoröl schnellstmöglich überallhin gepumpt werden, wofür eine gute Fließfähigkeit (= niedrige Viskosität; niedrige Zähflüssigkeit) entscheidend ist. Die Zahl vor dem „W“ muss also möglichst niedrig sein.


Je höher die Zahl nach dem W, desto bessere Fließfähigkeiten hat das Öl bei hohen Temperaturen. Während des (Volllast-) Betriebs und bei Fahrten in heißer Umgebung (bspw. im Hochsommer) muss das Motoröl dickflüssig genug bleiben, um einen dauerhaften Gleitfilm bereitzustellen, damit der Bauteilverschleiß minimiert wird. Zudem ist in diesem Fall die Kühlwirkung des Öls sehr wichtig.


Hinweis:

Additive (Zugaben zum Öl) können die Eigenschaften eines Motoröls stark verändern. So kann sich beispielsweise ein hochwertiges 0W-30 Öl bei hohen Temperaturen wie ein v.a. für den Motorsport geeignetes 20W-60 Öl verhalten.


Fließeigenschaften von Motoröl bei niedrigen Temperaturen

Die kritischste Situation, die ein Motorenöl meistern muss, ist der Kaltstart im Winter. Bei niedrigen Temperaturen wird das Öl zähflüssig, wodurch es langsamer durch den Motor und die weiteren zu schmierenden Anbauteile (bspw. Turbolader) fließt. Da jedoch bereits eine Bewegung der Teile stattfindet, entsteht Reibung, welche mangels Schmierung zu erhöhtem Verschleiß führt. Umso wichtiger, dass das Öl schnellstmöglich überall hingelangt.


Beispiele für die vollständige Durchölungsdauer des Motors bei einer Außentemperatur von 0 °C und kaltem Motor mit verschiedenen Ölsorten:


Ölsorte Dauer für Motor-Durchölung
5W-30 bis zu ca. 10 Sekunden
10W-40 bis zu ca. 30 Sekunden
15W-40 bis zu ca. 50 Sekunden
Motorenöl

Gut zu wissen:

Ist Motoröl zu dickflüssig, kann es nicht richtig durch den Motor gepumpt werden. Dadurch erreicht es unter Umständen nicht alle zu schmierenden beweglichen Bauteile schnell genug und auch die Kühlleistung kann unzureichend sein. Ist das Öl zu dünnflüssig ist seine Schmiereigenschaft ungenügend und der Ölfilm kann abreißen. Beschädigungen an den Kolben, am Motorblock und an den Anbauteilen (z. B. Turbolader) bis hin zu einem kompletten Motorschaden sind mögliche Folgen.


Herstellerfreigaben

Motorenöl

Jeder Autohersteller gibt für seine Fahrzeuge bzw. die darin verbauten Diesel- oder Ottomotoren (Benzinmotoren) bestimmte Eigenschaften für das zu verwendende Öl vor. Wichtig: entscheidend ist der Motor, nicht das Automodell, denn häufig wird der gleiche Motor in verschiedenen Modellen verbaut. Die passende Herstellerfreigabe für deinen Motor findest du in der Betriebsanleitung deines Fahrzeugs. Einige Beispiele sind:

  • 504 00 für aktuelle Ottomotoren und 507 00 für aktuelle Dieselmotoren des Volkswagenkonzerns (Audi, Seat, Cupra, Skoda, VW und weitere)
  • MB 229.71 für aktuelle Motoren von Mercedes-Benz
  • dexos2 bzw. GM-LL-A-025 und GM-LL-B-025 für aktuelle Opel-Motoren
  • BMW Longlife-04 für aktuelle Motoren von BMW

In der Regel decken neuere Normen ältere Normen mit ab, du kannst also ein Öl nach neuerer Norm anstatt eines Öls mit älterer Norm verwenden. Andersherum musst du jedoch aufpassen. Informiere dich in jedem Fall bei deinem Autohändler, auf der Website des Fahrzeugherstellers oder in der Betriebsanleitung deines Autos, welches Öl für deinen Motor passt.

Der Ölstand im Automotor

Der Motorölstand deines Autos sollte sich immer im richtigen Bereich befinden, damit das Öl seine Pflichten (schmieren, kühlen, reinigen) optimal erfüllen kann. Nur so ist sichergestellt, dass der Motor deines Fahrzeugs möglichst lange hält und keinen Schaden nimmt.


Wann und warum ist der Ölwechsel notwendig?

Beim Motoröl handelt es sich um einen sehr wichtigen, wenn nicht den wichtigsten Betriebsstoff deines Autos mit Verbrennungsmotor.


Das Öl altert, wodurch sich seine Fließeigenschaften verschlechtern, es verschmutzt durch Ablagerungen, Metallabrieb, Ruß und kann durch Kraftstoff und Kühlwasser verdünnt werden. Motorenöl solltest du als Verschleißteil verstehen, welches du regelmäßig wechseln musst, genau wie die Reifen oder die Bremsscheiben und -beläge deines Autos.

Motorölstand
Motorölstand

Das Wechselintervall – also der Abstand zwischen zwei kompletten Neufüllungen mit frischem Öl – ist von vielen Faktoren abhängig und kann nicht pauschalisiert werden. Jeder Hersteller gibt für seine Motoren an, nach wie vielen Kilometern Fahrleistung das Öl getauscht werden muss. Auch das zeitliche Alter des Öls wird berücksichtigt. Das bedeutet, dass du auch bei geringer jährlicher Fahrleistung von bspw. 6.000 Kilometern nicht um einen regelmäßigen Ölwechsel herumkommst.


Wechselintervalle liegen heute meist bei 15.000 bis 25.000 km oder alternativ bei 1 oder 2 Jahren. Der Termin oder der Kilometerstand, bei dem der nächste Ölwechsel ansteht, wird auf einem kleinen Pappkärtchen vermerkt, den du in der Regel im Motorraum deines Autos findest.


Moderne Fahrzeuge errechnen den Zeitpunkt für den nächsten Ölwechsel oft dynamisch anhand deiner Fahrweise, des Streckenprofils, der Umgebungstemperatur, der Ölqualität, der Verschmutzung des Öls und weiterer Faktoren. Aus diesem Grund steht auf den im Motorraum hängenden Kärtchen häufig nur noch „nächster Ölwechsel laut Anzeige“. Dein Auto sagt dir in diesem Fall Bescheid, wenn es Zeit für neues Öl ist.

Motorölstand kontrollieren – Schritt für Schritt

Bei den meisten heutigen Fahrzeugen kannst du mithilfe eines Messstabs den Motorölstand selbst kontrollieren. Es gibt auch Modelle, die eine elektronische Messung über den Bordcomputer ermöglichen. Schau in deiner Betriebsanleitung nach, was für dein Auto zutrifft.


Ölstand kontrollieren mit konventionellem Messstab:

  • ✓ Bringe den Motor auf Betriebstemperatur (fahre ca. 10 km).
  • ✓ Halte auf einer Betriebstemperatur an und stelle den Motor ab.
  • Warte 3 Minuten, damit sich das Öl in der Ölwanne sammelt.
  • ✓ Öffne die Motorhaube und ziehe den Ölmessstab heraus.
  • Putze den Messstab mit einem fusselfreien Lappen/Tuch ab.
  • ✓ Schiebe den Messstab wieder bis zum Anschlag in den Motor.
  • ✓ Ziehe den Ölmessstab wieder heraus und lies den Ölstand ab.
  • ✓ Der Ölstand muss zwischen Min- und Max-Markierung liegen.
  • ✓ Sollte Öl fehlen, fülle in kleinen Schritten passendes Öl nach.
Motorölstand
Motorölstand

Motoröl (zwischen Wechselintervallen) nachfüllen

Ein gewisser Verbrauch von Motoröl ist laut den Autoherstellern normal. Sie sprechen von bis zu 1 Liter pro 1.000 Kilometer Fahrleistung. Bei Autos mit geringer Laufleistung und bei modernen Fahrzeugen ist es in der Regel deutlich weniger. Entnimm die genauen Angaben zum Ölverbrauch der Betriebsanleitung deines Autos.


Weil Autos grundsätzlich Öl verbrauchen können, kann es also notwendig werden, dass du zwischen zwei Wechselintervallen selbst etwas Öl nachfüllen musst. Um dies frühzeitig zu tun und nicht erst, wenn sich die Motorkontrollleuchte deines Autos meldet, solltest du regelmäßig deinen Ölstand prüfen. Wir empfehlen dir, bei jedem Tankvorgang den Ölstand zu messen und falls notwendig entsprechend anzupassen.

Zu viel oder zu wenig Öl im Motor

Beim Nachmessen deines Ölstands gibt es drei mögliche Ergebnisse, die dich erwarten können:


1. OK! Der Motorölstand liegt zwischen Minimal- und Maximalwert.


2. Achtung! Der Motorölstand ist zu niedrig.


3. Vorsicht! Der Motorölstand ist zu hoch.


Im ersten Fall ist alles in Ordnung und du brauchst nicht tätig zu werden.


Im zweiten Fall befindet sich zu wenig Öl in deinem Automotor, was zu Schäden führen kann. Fülle in diesem Fall selbst das passende Öl in kleinen Schritten nach und kontrolliere immer wieder den Ölstand, damit du nicht zu viel Öl einfüllst.

Motorölstand

Der dritte Fall tritt auf, wenn zu viel Öl eingefüllt ist (oder sich der Ölstand durch Ölverdünnung erhöht hat). Betreibe dein Auto in diesem Fall nicht weiter, sondern lasse es in eine Kfz-Fachwerkstatt schleppen. Durch zu viel Öl kann es zu Überdruck im System kommen oder es können Luftblasen im Öl entstehen, was zu einer Mangelschmierung und folglich zum Motorschaden führen kann.

FAQ – Häufige Fragen zu Motoröl