Urban Gardening

Gemeinschaftliches Gärtnern in der Stadt

Urban Gardening beschreibt die gemeinschaftliche Kultivierung von öffentlich zugänglichen Flächen in Städten durch ihre Bewohner. Dabei geht es um die Begrünung und Bepflanzung von Balkonen, Terrassen und öffentlichen Freiflächen.

Urban Gardening

Woher kommt der Trend „Urban Gardening“?

Der Legende nach begann der Trend des Urban Gardening bereits in den 1970er Jahren in den USA, genauer in der Megametropole New York City. In den ärmeren Stadtvierteln begannen Bewohner damit, auf leerstehenden Grundstücken und in verfallenen Gebäuden frisches Gemüse und Obst selbst anzubauen. Die Leute nutzten ganz einfach die verfügbaren freien Flächen bestmöglich aus, anstatt sie weiter dem Verfall preiszugeben.

Was passiert beim Trend des Urban Gardening?

Der Trend „Urban Gardening“ hat zwei treibende Grundgedanken. Zum einen geht es darum, gesunde, frische Lebensmittel direkt vor Ort beim Verbraucher anzubauen. Zum anderen ist das Ziel vom Urban Gardening die vielfältigere Begrünung von Städten und urbanen Flächen. Anstatt grauer Straßen, Parkplätze und Betonplatten sollen vermehrt Pflanzen in den städtischen Lebensraum Einzug halten. Dies führt in erster Linie zu reinerer Luft und weniger Schadstoffen. Außerdem ist das Grün positiv für die seelische und psychische Gesundheit der Menschen. Ein weiterer Pluspunkt des Urban Gardening: Jedes lokal angebaute und geerntete Gemüse oder Obst verringert die notwendige Menge der auf langem Weg zu liefernden oder gar zu importierenden Lebensmittel. Das wiederum senkt den CO2-Fußabdruck jedes einzelnen Stadtbewohners sowie der gesamten Gesellschaft.

Urban Gardening
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Wie funktioniert Urban Gardening und wo kann man das machen?

Das Urban Gardening hat seinen Namen nicht ohne Grund. Denn es geht darum, dass praktisch jedermann, auch ohne eigenen Garten gesunde und frische Lebensmittel für die Selbstversorgung anbauen kann. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern macht auch viel Spaß. Du kannst auf engstem Raum Gemüse und Kräuter anpflanzen und dich und deine Familie so zum Teil selbst versorgen. Überall wo du Platz hast, egal ob auf dem Balkon oder der Terrasse – manchmal sogar auf dem Fensterbrett. Mit Kreativität und ein wenig Inspiration, kannst du auch auf wenig Raum viel erreichen. Viele Kommunen und Städte bieten explizit die Möglichkeit, auch in öffentlichen Bereichen wie Parks, Schulen, Behörden, Ämtern etc. Urban Gardening zu betreiben. Dort kannst du Obst oder Gemüse ansäen, pflegen und schlussendlich selbst ernten. Frag doch gleich mal bei deiner Gemeindeverwaltung nach oder informiere dich bei einem der vielen Vereine, die es vielerorts gibt. Stichworte für die (Online-)Suche nach einem Verein sind z.B.: Solidarische Landwirtschaft, Gemeinschaftsgarten, Gemeinsam gärtnern, Urbaner Gartenbau, Urban Gardening, Guerilla Gardening, essbare Stadt.

Was bringt Urban Gardening in (öffentlichen) Gemeinschaftsgärten?

Urban Gardening bietet Vorteile für die Umwelt und die Menschen. Beim solidarischen Gärtnern kannst du dich vielerorts bei einem entsprechenden Verein anmelden, bezahlst monatlich eine Pauschale oder einen Mitgliedsbeitrag und darfst dafür regelmäßig extra frisches Gemüse und Obst mitnehmen. Auch der „solidarische“ Aspekt steht im Mittelpunkt: Jede(r) bezahlt so viel, wie er oder sie sich leisten kann. Je nach Zeit und Lust kann man beim Anpflanzen, der Pflege und der Ernte der Pflanzen selbst mithelfen. Auf diese Weise bietet das urbane Gärtnern neben frischen Ernteerträgen auch Einsparpotenzial und Raum für Begegnungen – für das Miteinander der Menschen. Zum Beispiel gibt es Kirchengemeinden, Schulen und andere Kultureinrichtungen, die ihren Grund und Boden aus sozialen Gedanken heraus für das gemeinschaftliche Gärtnern freigeben. Das heißt, jede und jeder kann dort mithelfen, Pflanzen zu kultivieren und an ihren Ernten teilhaben. Eine speziellere Form des Urban Gardening ist der mobile Garten. Hierbei werden die Pflanzen anstatt in Beeten in Kästen und Töpfen gezogen, wodurch alles sehr ortsflexibel bleibt.

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Was sind die Vorteile von Urban Gardening?

Du wirst unabhängig(er) von Supermärkten und Discountern. Deine frischen und gesunden Zutaten für deine Speisen baust du selbst (mit) an. Außerdem kannst du genau die Gemüsesorten, das Obst und die Küchenkräuter ansäen, die du wirklich benötigst. Auch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hast du selbst in der Hand – und kommst im besten Fall ohne aus. Urban Gardening ist durch den Wegfall langer Transportwege und die Reduktion von Verpackungsmaterialien effizient, nachhaltig und umweltfreundlich. Ein weiterer Pluspunkt ist die Verbesserung des innerstädtischen Klimas und der Luft durch die zunehmende Kultivierung von Pflanzen im urbanen Raum. Auch nicht zu vergessen: selbst gärtnern macht Spaß und ist günstig in der Umsetzung.

Was braucht man fürs Urban Gardening?

Beim Konzept des städtischen Gärtnerns brauchst du nicht viel. Ein bisschen Zeit sowie etwas Platz auf deinem Balkon oder deiner Terrasse. Oft reicht selbst ein größeres Fensterbrett oder ein Eimer voll Erde, um einige Kräuter und etwas Gemüse anzupflanzen. In vielen Städten und Kommunen gibt es zudem öffentliche Flächen, die speziell fürs urbane Gärtnern freigegeben sind: Parks, Schulgelände, Behördenhöfe, Brachflächen, … Auch Unternehmen geben immer häufiger ihr Firmengelände zum gemeinsamen Gärtnern frei. Hast du ein Plätzchen gefunden, brauchst du – je nach Örtlichkeit und verfügbarer Fläche – nur noch etwas Gärtnerausrüstung: Blumentöpfe, Pflanzenspaliere, Blumenampeln, Hochbeete, Mini-Gewächshäuser oder ein kleines Beet sind eine gute Grundlage. Als letzte Zutat brauchst du nur noch eine Menge Freude am Gärtnern.

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