Infos zur Kfz-Beleuchtung

Sehen und gesehen werden

Die Beleuchtung von Kraftfahrzeugen wie Autos und Motorrädern ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor im Straßenverkehr. Darum besteht sie aus viel mehr als nur Scheinwerfern und Rückleuchten. Hier erfährst du, was noch alles dazu gehört.


Notwendige Kfz-Beleuchtung

Auto

Jedes Fahrzeug, das auf deutschen Straßen unterwegs ist, muss über eine funktionierende Beleuchtungsanlage verfügen. Dies wird darum auch bei der Hauptuntersuchung, der umgangssprachlich gerne als „TÜV“ bezeichneten technischen Untersuchung des Fahrzeugs, überprüft. Das bedeutet: Alle vorhandenen Lichter, Leuchten und Reflektoren müssen funktionieren.


Die Fahrzeugbeleuchtung ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal eines jeden Autos und Motorrads. Die Beleuchtung sorgt dafür, dass der Fahrer bei Dunkelheit selbst etwas sieht und dass andere Verkehrsteilnehmer das Fahrzeug frühzeitig erkennen können. Um das zu gewährlisten gibt es eine Pflichtausstattung, die jede Fahrzeugbeleuchtung umfassen muss.


Zur Pflichtbeleuchtung gehören:

Wo? Was?
Front Abblendlicht, Fernlicht (= Aufblendlicht), Blinker rechts und links, Standlicht, Tagfahrlicht (Pflicht für Neuwagen ab EZ 2011)
Heck Rücklicht (= Schlusslicht), Bremsleuchten rechts und links, dritte Bremsleuchte mittig, Blinker rechts und links, weißer Rückfahrscheinwerfer, Reflektoren (nicht beleuchtet), Nebelschlussleuchte (ab BJ 1991 Pflicht)
Seiten Blinker seitlich rechts und links
rund­herum Warnblinker für alle Blinkleuchten vorne, hinten und seitlich

Beim Motorrad sind die gleichen Lichtelemente wie beim Auto notwendig. Nur Blinker an den Seiten sind nicht vorgeschrieben, dafür jedoch Reflektoren für eine bessere seitliche Sichtbarkeit. Alle Beleuchtungselemente müssen symmetrisch zur Längsachse des Fahrzeugs angebracht sein, also mittig oder in gleichem Abstand zur Fahrzeugmitte.

Frontscheinwerfer – Abblendlicht und Fernlicht

Im Grunde funktioniert jeder Scheinwerfer auf die gleiche Weise, egal welche Technologie für die Lichtproduktion verwendet wird: Eine Lichtquelle erzeugt sichtbares Licht, welches durch Streuscheiben, Spiegel und Reflektoren zielgerichtet nach vorne vor das Fahrzeug abgestrahlt wird.


Die Ausleuchtung der Straße folgt dabei einem vorgegebenen Muster, welches eine Blendung von Gegenverkehr, Vorausfahrenden und anderen Verkehrsteilnehmern verhindert bzw. verringert. Wenn du dein Auto vor eine Hauswand stellst, erkennst du, dass der Lichtkegel nicht symmetrisch ist, sondern rechts höher ansteigt als links. Auch die Reichweite des rechten Lichtkegels ist größer als auf der linken Seite. Das sorgt für eine bessere Ausleuchtung des rechten Fahrbahnrands und des dortigen Umfelds. Regelungen zu Fernlicht und Abblendlicht findest du in § 50 StVZO.

Komplettwäsche

In Autos kommen bereits seit Jahrzehnten Halogenlampen zum Einsatz. Deren Weiterentwicklung, eine mit Xenon-Gas gefüllte Variante („Xenon-Scheinwerfer“), gibt es seit Anfang der 1990er Jahre. Ende der 2000er kamen erste LED-Beleuchtungen auf den Markt. Die nächsten Technologiestufen wurden in den 2010er Jahren in Form von LED-Matrixscheinwerfern und besonders weitreichendem Laserlicht genommen. Nachfolgend betrachten wir die wichtigsten Scheinwerfertechnologien, denen man auf Deutschlands Straßen begegnet.

Komplettwäsche

Halogen – altbekannt und günstig

Viele Gebrauchtwagen und günstige Neuwagen besitzen oft noch die altbewährten Halogenscheinwerfer. Ihre Vorteile sind die geringen Kosten, sowohl für den Scheinwerfer als auch für die Leuchtmittel. Außerdem kann man in vielen Fällen ohne Probleme die Glühlampen auch selbst austauschen: Einfach im Motorraum die Zugangsklappe des Scheinwerfers öffnen und das kaputte Birnchen gegen ein neues Leuchtmittel austauschen.


Dabei musst du nur beachten, dass es verschiedene Halogenlampentypen und Sockel gibt. Angefangen beim ältesten Vertreter H1 aus den 1960er Jahren. H4 und H7 Halogenlampen sind die neueren Varianten. Außerdem gibt es noch weitere Typen wie H3 und H6, die jedoch eher für Sonderfahrzeuge genutzt werden und daher im normalen Kfz-Alltag selten anzutreffen sind.

Die Hauptnachteile von Halogenlampen sind die kurze Lebensdauer von nur etwa 1 000 Betriebsstunden und die geringe Lichtausbeute (20–30 lm/W) bei recht hohem Stromverbrauch. Dafür sind die Lämpchen sehr günstig in der Anschaffung und auch die kompletten Scheinwerfer sind bei einem Totalausfall günstig(er) zu ersetzen.


Die drei wichtigsten Varianten von Halogenlampen in der Übersicht:


Typ Eigenschaften Einführung
H1 Eine Glühwendel, günstig, lange Lebensdauer 1960er
H4 Zwei Glühfäden für Abblend- und Fernlicht 1970er
H7 Eine Glühwendel, höhere Reichweite, mehr Lichtausbeute 1980er

Tipp: Es gibt beispielsweise von OSRAM und PHILIPS sog. „Retrofit-LED-Lampen“, die in konventionelle H4- oder H7-Scheinwerfer verbaut werden können, um moderne Lichttechnik in ältere Autos zu bringen. Die Vorteile sind eine merklich höhere Helligkeit, eine bessere Straßenausleuchtung und eine längere Lebensdauer.


Xenon – hell und teuer

Xenonscheinwerfer sind eine Weiterentwicklung der Halogentechnik und es gibt sie seit Anfang der 1990er Jahre. Technische Bestandteile einer Xenon-Leuchten-Einheit sind ein elektronisches Vorschaltgerät (EVG) und der eigentliche Xenon-Brenner, welcher das Licht erzeugt. Hinzu kommen eine automatische Leuchtweitenregulierung und eine Scheinwerferreinigungsanlage. Die Gasentladungslampe (Brenner) ist mit dem namensgebenden Edelgas Xenon gefüllt. Das elektronische Vorschaltgerät erzeugt Hochspannung, die das Xenon-Gas entzündet und so zum Leuchten bringt. Eingesetzt wurde Xenonlicht zunächst nur für das Abblendlicht, während das Fernlicht mit Halogentechnik umgesetzt wurde.


Beim sogenannten Bi-Xenonlicht, das Ende der 1990er Jahre auf den Markt kam, erzeugt hingegen ein einziger Brenner das Licht für das Abblend- und das Fernlicht. Die Zu- und Wegschaltung des Fernlichts wird hier über Blendensysteme erreicht. Inzwischen gibt es mehrere Generationen von Xenon-Systemen: D1S, D1R, D2S, D2R, D3S, D3R, D4S, D4R. Das D steht für „discharge“ (Entladung), die Zahl dahinter für die technische Generation, der Buchstabe für Scheinwerfer mit Projektionstechnik (S) bzw. Reflektortechnik (R).

Kofferraum
Innenraum

LED-Technik – sehr hell und lange haltbar

Immer häufiger sind heute in Fahrzeugen als Hauptbeleuchtung keine Halogenlichter oder Xenon-Scheinwerfer mehr verbaut, sondern Scheinwerfer (und weitere Leuchtelemente wie Blinker, Bremsleuchten, Rückleuchten usw.) mit LED-Technik. In den späten 2000ern kamen zunächst in Rücklichtern erste LED-Leuchten zum Einsatz. Auch in Frontscheinwerfern wurde Ende der 2000er Jahre mit Sondergenehmigung vereinzelt LED-Technik eingesetzt. In den 2010ern kamen dann immer mehr Fahrzeugmodelle mit optionalen, später mit serienmäßigen Frontscheinwerfern in LED-Ausführung auf den Markt.


In den Aufpreislisten der Hersteller finden sich seit den 2010er Jahren auch Matrix-LED-Scheinwerfer. Diese bieten ggü. „normalen“ LED-Scheinwerfern eine optimierte Ausleuchtung der Straße und der Umgebung durch den Einsatz vieler kleiner Leuchtdioden in Verbindung mit Reflektoren und Spiegeln. Im Zusammenspiel mit Kamera- und Sensorsystemen, können diese Scheinwerfer den Gegenverkehr und vorausfahrende Fahrzeuge aus dem erzeugten Lichtkegel „herausschneiden“. Auf diese Weise wird es möglich, dauerhaft mit Fernlicht unterwegs zu sein und hervorragende Lichtbedingungen zu erhalten, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu blenden und zu gefährden.

Das seit den 2010ern verfügbare Laserlicht arbeitet, wie der Name andeutet, mit einem Laserstrahl (vom Akronym „LASER“ für Englisch: „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“). Dieser sendet blaues Licht aus, welches mit gelbem Licht kombiniert wird, das von einem Phosphorkonverter erzeugt wird. Die beiden Lichtfarben zusammen ergeben sichtbares weißes Licht mit sehr hoher Helligkeit und Leuchtkraft, das mit Hilfe von Streulinsen auf die Straße vor dem Fahrzeug projiziert wird. Diese Technik ist sehr aufwendig und dadurch teuer, weshalb sie bislang nur bei teuren Sportwagen und Premiumfahrzeugen eingesetzt wird, meist für das Fernlicht.


Ein großer Vorteil von LED-Technik ist ihre sehr lange Haltbarkeit. Laut den Herstellern halten beispielsweise die LED-Scheinwerfer ca. 15 Jahre oder „ein Autoleben lang“. Dadurch fällt weniger Abfall an. Tritt doch mal ein Defekt auf, zeigen sich allerdings auch die Nachteile von LED-Systemen: in den meisten Fällen lassen sich Scheinwerfer nur noch komplett ersetzen. Der Tausch eines einzelnen Leuchtelements oder eine Reparatur der Leuchten-Einheit kann in den meisten Fällen nicht durchgeführt werden. Es muss fast immer ein Komplettaustausch erfolgen, was hohe Kosten zur Folge haben kann und nicht besonders nachhaltig ist.

Reinigung des Interieurs

LED-Scheinwerfer bieten technisch bedingt eine deutlich höhere Helligkeit als Xenon- und Halogenscheinwerfer. Dabei benötigen Leuchtdioden auch noch weniger elektrische Energie, was zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch und somit zu niedrigeren CO2-Emissionen des Fahrzeugs führt.

Reinigung des Interieurs

Standlicht, Blinker, Rücklicht, Bremsleuchten und mehr

Zur Fahrzeugbeleuchtung gehören an der Fahrzeugfront neben den Scheinwerfern auch Standlichter und Blinkleuchten. Seitlich kommen Blinker zum Einsatz, heute oft in den Seitenspiegelgehäusen integriert. Hinten gibt’s Schlussleuchten, Bremsleuchten, weiße Rückfahrscheinwerfer, Standlichter und eine Nebelschlussleuchte.


Verfügt dein Auto über klassische Glühlämpchen, kannst du in vielen Fällen noch selbst Hand anlegen und ein kaputtes Birnchen austauschen. Allerdings musst du beachten: Es gibt jede Menge Leuchten am Auto, die teilweise gleiche oder unterschiedliche Leuchtmittel benötigen. Hier findest du einen Auszug möglicher Lampen für die verschiedenen Lichteinrichtungen am Auto.

Hinweis: Es gibt noch weitere Leuchtmittelvarianten. Kaufe Lämpchen am besten passend nach, indem du Typ und Sockel deiner defekten Lampe notierst.



Bezeichnung Position StVZO Leuchtmittel
Blinker Front/Heck/Seiten § 54 Typ: P21W, Sockel: BA15s
Begrenzungsleuchten/Standlicht vorne Front § 51 Typ: P21/4W, Sockel: BAZ15d | Typ: W5W, Sockel: W2,1 x 9,5
Schlusslicht/Rücklicht meist inkl. Begrenzungsleuchten/Standlicht hinten Heck § 51/53 Typ: R10W, Sockel: BA15s | Typ: R5W, Sockel: BA15s | Typ: W5W, Sockel: W2,1 x 9,5 | Typ: P21/5W, Sockel: BAY15d
Bremslicht Heck § 53 Typ: P21W, Sockel: BA15s | Typ: P21/5W, Sockel: BAY15d
Rückfahrscheinwerfer Heck § 52a Typ: P21W, Sockel: BA15s
Rückstrahler/Reflektoren Heck § 53 keine
Nebelschlussleuchte Heck § 53d Typ: P21W, Sockel: BA15s
Kennzeichenbeleuchtung Heck § 53a Typ: R5W, Sockel: BA15s

Nutzt dein Fahrzeug LED-Technik, kannst du defekte Lichteinheiten wie Blinker, Rückleuchten, Bremslichter etc. nicht einfach selbst mit ein paar neuen Glühbirnchen Instand setzen, sondern musst die Lichtanlage in einer Fachwerkstatt prüfen und reparieren oder austauschen lassen. Oft sind dabei nur komplette Einheiten tauschbar. Ist also beispielsweise das rechte Bremslicht defekt, muss die komplette rechte Rückleuchten-Einheit mit Bremslicht, Schlusslicht, Rückfahrscheinwerfer und Blinker ausgetauscht werden.

zur Kfz-Beleuchtung
Reinigung des Interieurs
Reinigung des Interieurs

Tagfahrlicht (ab EZ 2011 Pflicht)

Fahrzeuge mit Erstzulassung ab 2011 müssen in der EU verpflichtend über Tagfahrlicht verfügen. Dabei handelt es sich um dauerhaft eingeschaltete Leuchten mit weißlicher Lichtfarbe in der Front des Autos oder Motorrads. Bei vielen Fahrzeugen sind die Tagfahrleuchten separat ausgeführt oder nutzen die Lampen des Standlichts. Bei älteren Autos lassen sich oftmals auch Tagfahrlichter nachrüsten.


Tagfahrlicht bringt ein deutliches Plus an Sicherheit, da ein beleuchtetes Fahrzeug selbst tagsüber und bei guten Wetterverhältnissen deutlich früher gesehen wird als ein komplett unbeleuchtetes Auto. Für Motorräder galt bereits lange vor Einführung des Tagfahrlichts eine Lichtpflicht am Tag, um besser gesehen zu werden. Ein Kritikpunkt des automatischen Tagfahrlichts ist die Tatsache, dass es nur an der Fahrzeugfront verpflichtend ist. Von hinten sind Fahrzeuge häufig weiterhin schlecht zu erkennen, weil dort keine Beleuchtung dauerhaft eingeschaltet wird (nur bei Aktivierung von Stand- oder Abblendlicht).

Ergänzende Kfz-Beleuchtung

Neben der ab Werk verbauten Serienbeleuchtung kannst du dein Fahrzeug mit weiteren Leuchten ausstatten. Allerdings ist nicht alles erlaubt, was gut aussieht. Es gibt strenge Regeln, welche Lichter du an deinem Auto anbringen darfst und welche nicht! Entscheidend sind die Gesetze der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO).


Wichtig: Du darfst (in Deutschland) keinerlei Beleuchtung ohne ein Zertifikat und eine Prüfnummer / ein eingraviertes ECE-Prüfzeichen an deinem Auto verwenden, denn sonst erlischt die allgemeine Betriebserlaubnis deines Fahrzeugs!


Auto
Bremsen

Kurvenlicht

Das Problem starrer Frontbeleuchtung am Auto wird in Kurven deutlich. Denn anders als bei der Fahrt auf gerader Strecke strahlt der Großteil des hellen Lichts nicht auf die Straße vor dem Wagen, sondern „aus der Kurve hinaus“, wo es dem Fahrer nicht besonders viel bringt. Um diesem Problem zu begegnen, wurden bereits vor mehr als einem Jahrhundert erste Kurvenlichter konstruiert und teilweise in Serie verbaut. Dabei handelte es sich um eine mechanische Verbindung der Scheinwerfer mit der Lenkung: Beim Einlenken nach rechts oder links wurden über einen Seilzug oder eine Stangenverbindung entweder die kompletten Scheinwerfer gedreht oder Spiegel im Inneren geschwenkt. Simpel, aber effektiv.


Ab Ende der 1960er Jahre waren schwenkbare Kurvenlichter aufgrund möglicher erhöhter Blendungseffekte zwischenzeitlich gesetzlich verboten. Anfang der 2000er wurden die betreffenden ECE-Regelungen angepasst und schwenkbare Kurvenlichter in Europa wieder erlaubt. Seitdem gibt es in vielen Fahrzeugen serienmäßig oder optional Kurvenfahrlicht als Ausstattungsmerkmal. Zu Beginn des Jahrtausends ausschließlich in Verbindung mit Xenon-Scheinwerfern, heute wird diese sinnvolle Ergänzung auch für Halogen- und LED-beleuchtete Fahrzeuge angeboten.

Abbiegelicht

Keine Pflicht, aber eine sinnvolle Ergänzung ist das Abbiegelicht – oft auch als statisches Kurvenlicht bezeichnet. Bei einer geringen Geschwindigkeit (max. 50 km/h sind erlaubt) schalten sich beim Betätigen des Blinkers und/oder ausreichend großem Lenkwinkeleinschlag kleine Zusatzleuchten in der Front ein. Oft ist das Abbiegelicht auch im Scheinwerfergehäuse verbaut oder verwendet die einzelnen Nebelscheinwerfer rechts bzw. links für die Abbiegefunktion.


Bei höheren Geschwindigkeiten (> 50 km/h) werden die Abbiegelichter nicht aktiviert. Das erscheint logisch, denn sie sollen vornehmlich in der Stadt und bei langsamer Fahrt durch eine bessere Ausleuchtung für mehr Sicherheit sorgen – vor allem für querende Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer.

Flüssigkeiten
Scheibenwischer und Frontscheibe

Das ist zusätzlich erlaubt

Fahrzeuge ab Baujahr 2011 müssen ab Werk über Tagfahrleuchten verfügen, um in Deutschland eine Typgenehmigung zu erhalten, sprich, um zugelassen werden zu können. Für Fahrzeuge aus Baujahren vor 2011 gibt es Tagfahrlampen als Nachrüstungs-Kit. Die gesetzliche Regelung steht in StVZO § 49.


Erlaubt ist an der Front neben Scheinwerfern und Blinkern die Nachrüstung von Nebelscheinwerfern. Das Nachrüst-Kit muss jedoch für genau dein Auto passend sein und eine ECE-Prüfziffer eingestanzt haben. Nebelscheinwerfer müssen weißes oder gelbes Licht haben und dürfen nicht höher angebracht werden als das Abblendlicht deines Autos. Auch Kurvenlichter gibt es als Nachrüst-Kit, häufig auch in Kombination mit Nebelscheinwerfern. Bei Fahrzeugen ab Baujahr 1991 ist die Nebelschlussleuchte Pflicht, bei älteren Autos kannst du auf Wunsch eine oder zwei Leuchten nachrüsten.

Wenn dir das an deinem Auto vorhandene Rückfahrlicht nicht hell genug oder die Ausleuchtung unzureichend ist, kannst du Extra-Rückfahrscheinwerfer anbringen. Diese müssen stets weißes Licht abstrahlen und dürfen ausschließlich am Heck angebracht werden (siehe § 52a StVZO).


Du kannst die Innenraumbeleuchtung deines Autos ergänzen, allerdings musst du dabei beachten, dass kein Licht nach draußen scheint, andere Verkehrsteilnehmer irritiert, blendet oder gefährdet. Zudem muss die Innenbeleuchtung komplett abschaltbar sein.

Das ist verboten

Verboten ist das Anbringen von Reflektoren an den Fahrzeugseiten, ebenso wie rundherum keinerlei Signalleuchten am Auto erlaubt sind. Ebenfalls nicht gestattet sind beleuchtete Namensschilder oder Firmenschilder, Punktstrahler oder vorwärts strahlende Leuchten mit gelbem Licht. Unterbodenbeleuchtungen, wie man sie aus Hollywoodfilmen kennt, sind nicht zulässig.


Weiterhin nicht erlaubt:

  • Unsymmetrisch angebrachte Leuchten
  • Unterschiedliche Leuchtfarben oder Leuchtstärken
  • Farbanstriche, Mattierungen, Abschleifen, Lackierungen der Leuchten
  • Lauflichter, pulsierende Lichter, Lichtfilter u. ä.

Beleuchtungs-Check leicht gemacht

Räderwechsel

Stand-, Abblend- und Fernlicht prüfen

Stelle dein Auto oder dein Motorrad frontal vor eine Wand, am besten bei Dunkelheit oder Dämmerung. Schalte nacheinander die Lichter ein: Standlicht, Abblendlicht und Fernlicht sowie – falls vorhanden – Tagfahrlicht und Nebelscheinwerfer.

Batterie

Bremslichter prüfen

Parke dein Fahrzeug rückwärts vor einer Wand, bestenfalls bei dunklen Lichtverhältnissen. Tritt auf die Bremse. Bei einem Auto müssen rechts und links sowie mittig (dritte Bremsleuchte) ein roter Lichtschein auf der Wand zu sehen sein, kontrolliere das im Rückspiegel. Beim Motorrad ist es in der Regel nur ein Bremslicht, das mittig angebracht ist.

Reifendruck

Rückfahrlichter, Schlussleuchten, Nebelschlussleuchten prüfen

Lege den Rückwärtsgang ein, hinter deinem Auto muss nun ein weißer Schein sichtbar werden, bei manchen Autos sind es auch zwei Rückfahrscheinwerfer. Überprüfe danach die die Schlussleuchten bei angeschaltetem Standlicht. Schaltest du die Nebelschlussleuchte ein, muss ein besonders heller roter Lichtschein zu erkennen sein. Die meisten Motorräder haben weder einen Rückwärtsgang und entsprechend auch keinen Rückfahrscheinwerfer, auch eine Nebelschlussleuchte haben die wenigsten Modelle. Eine Schlussleuchte, auch Rücklicht genannt, hat ein Bike jedoch genau wie jedes Auto.

Reifenprofil

Alle Blinkleuchten rundum prüfen

Schalte den Blinker – im Fachjargon Fahrtrichtungsanzeiger genannt – rechts ein und prüfe, ob auf der rechten Seite deines Autos oder Motorrads alle Blinkleuchten in gleichmäßigem Tempo aufleuchten und wieder erlöschen. Mache das Gleiche mit dem Blinker nach links. Wiederhole das Ganze Spiel nach Einschalten der Warnblinkanlage – hier müssen alle vorhandenen Blinkleuchten in regelmäßigem zeitlichen Abstand an- und ausgehen.

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