Gut sichern – gut ankommen
Egal ob Umzug, Urlaubsfahrt oder Großeinkauf in deinem Sonderpreis Baumarkt: die Ladungssicherung ist sehr wichtig und sollte keinesfalls vernachlässigt werden. Auch auf Kurzstrecken kann es bei falscher oder fehlender Ladungssicherung zu Problemen oder zu Unfällen kommen. Vermeide das, indem du deine Ladung immer richtig absicherst. Wir zeigen dir, wie du das machst.
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Es gibt ein paar Punkte, die du unbedingt beim Verladen und bei der Ladungssicherung beachten solltest. Kurz und knapp:
Zunächst wollen wir einen kurzen Ausflug in die Welt der Physik unternehmen. Denn die Gesetze der Physik sind der Grund dafür, dass die Ladungssicherung so wichtig ist. Gäbe es keine Physik, wäre das ganze Thema unnötig. Doch so ist es nicht. Die Physik ist überall und lauert nur darauf, zuschlagen zu können. Um ihr das möglichst schwierig zu machen, solltest du sie zunächst nachvollziehen und verstehen.
Jeder Körper ist von Natur aus träge. Das bedeutet, jedes Objekt, das in Ruhe ist, bleibt in Ruhe. Jedes Objekt, das in Bewegung ist, behält diese Bewegung konstant bei. Beide Zustände gelten jedoch nur, solange keine äußeren Kräfte auf das Objekt einwirken. Das beschreibt im Grunde das Gesetz der Trägheit.
Beispiel: Ein Gegenstand mit 1,5 Kilogramm Gewicht steht ungesichert auf der Rückbank deines Autos und es kommt zu einem Unfall, bei dem das Fahrzeug mit 50 km/h frontal auf ein Hindernis prallt. Das 1,5-Kilo-Objekt fliegt in diesem Fall von hinten nach vorne durch das Auto und besitzt beim Aufprall ein Gewicht von mehr als 82 kg. Trifft das Objekt eine Person, zum Beispiel am Hinterkopf, kann das zu schwersten Verletzungen führen.
Stelle dir vor, du hast gerade im Sonderpreis Baumarkt einen Eimer Wandfarbe gekauft und möchtest ihn nun schnell nach Hause transportieren, um direkt mit dem Anstrich zu beginnen.
Weil du keine Zeit verlieren möchtest, stellst du den Eimer einfach hinten in den Kofferraum deines Autos und los geht die Fahrt. Leider nimmst du schon beim Hinausfahren auf die Straße die Kurve zu schnell und der Eimer in deinem Kofferraum kippt um. „Klatsch!“ macht es und dein halbes Auto hat einen frischen Innenanstrich bekommen.
Das ist natürlich mehr als ärgerlich. Doch bei einem Unfall wäre das noch das geringste Übel. Denn dann kann ungesicherte Ladung auch zu einem wahren Geschoss werden und dich und die Insassen deines Fahrzeugs verletzen.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten der Ladungssicherung:
Am sichersten fährst du mit einer Kombination beider Varianten.
Beachte ein paar Tipps zur Ladungssicherung, damit dir das obige Szenario nicht passiert:
Die max. Zuladung errechnet sich aus Maximalgewicht abzüglich des Leergewichts. Die Daten findest du unter den Buchstaben F und G in der Zulassungsbescheinigung Teil I (auch als Fahrzeugschein bekannt). Bedenke dabei, dass im Fahrzeugschein das Grundgewicht deines Fahrzeugs angegeben ist. Extraausstattung, die das Fahrzeuggewicht erhöht und somit die Zuladung verringert, wird nicht berücksichtigt.
Damit das Gesetz der Trägheit nicht zu Unfällen im Straßenverkehr führt, ist der Gesetzgeber darauf bedacht, die Sicherung der Ladung möglichst detailliert zu regeln. Denn ein umgefallener Farbeimer ist vielleicht ein persönliches Ärgernis. Gefährlich wird es jedoch, wenn Farbeimer, Holzbretter, Werkzeuge oder andere schwere Gegenstände bei einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver durchs Auto fliegen und Fahrzeuginsassen oder andere Teilnehmer des Straßenverkehrs gefährden.
„Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können.“
Es geht nicht nur um deine Sicherheit als Fahrzeugführer und die Sicherheit deiner Mitfahrer, sondern auch um unbeteiligte Dritte, denen du im Straßenverkehr unweigerlich begegnest. Damit andere Verkehrsteilnehmer beispielsweise vor überstehenden Ladungen, wie langen Holzbrettern, die aus deinem Kofferraum ragen, gewarnt sind, gilt es die Regelungen bzgl. Überständen gem. StVO § 22 zu beachten:
Laut StVO § 22 liegt die Verantwortung für die verkehrssichere Verladung, den Transport und die Entladung beim Fahrer und Verlader, was im privaten Umfeld in der Regel ein und dieselbe Person ist.
Besitzt du einen älteren Führerschein, kann es sein, dass du auch Anhängergespanne mit höherer Masse führen darfst. Informiere dich unbedingt vor Fahrtantritt, was mit deinem Führerschein erlaubt ist und was nicht.
Beim Fahren mit Anhänger musst du mit einem stark veränderten Fahrverhalten deines Autos rechnen. Vor allem bei Kurvenfahrten macht sich das bemerkbar. Der Bremsweg kann um mehr als 50 % ggü. der Fahrt ohne Anhänger wachsen. Auch das Rückwärtsrangieren kann mit einem Anhänger zu einer Herausforderung werden.
Vor Antritt der Anhängerfahrt:
Während der Anhängerfahrt:
Der Bremsweg steigt mit Anhänger stark an. Braucht dein Auto bei trockener Fahrbahn und optimalen Bedingungen beispielsweise 25 Meter für den vollen Stopp aus 80 km/h, können es mit Anhänger mehr als 40 Meter sein. Der Bremsweg ist abhängig vom Gesamtgewicht des Gespanns, vom Reifenzustand, der Temperatur der Bremsen, der Witterung und weiteren Faktoren.
Ebenso ändert sich das Kurvenverhalten deines Autos und die Empfindlichkeit gegenüber Spurrinnen in der Fahrbahn. Die Lenkung wird schwammiger und es ist schwieriger die Spur zu halten. Die Stoßdämpfer werden stärker belastet und können bei Unebenheiten und Schlaglöchern leichter komplett durchschlagen. Unwegsame Fahrbahnen können auch dazu führen, dass der Anhänger zu hüpfen beginnt und unter Umständen das gesamte Gespann zum Aufschaukeln bringt. Nur durch geschicktes Gegenlenken kannst du in einer solchen Situation die Kontrolle über dein Fahrzeug wieder zurückerlangen.
Fährst du häufiger mit einem Anhängergespann, besuche ein spezielles Sicherheitsfahrtraining, um stets sicher unterwegs zu sein.